Zwei besonders gefürchtete Krankheiten bei Kaninchen sind die Myxomatose und die RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease). Sie verlaufen bei vielen nicht geimpften Kaninchen tödlich, obwohl inzwischen auch immer mehr ungeimpfte Kaninchen diese Krankheiten überstehen. Ausgelöst werden sie durch Viren, die wiederum von Stechmücken und Fliegen übertragen werden. Die Kaninchen könne sich allerdings auch durch direkten Kontakt mit erkrankten Artgenossen oder über kontaminiertes Futter anstecken.
Wie kann man vorbeugen?
- Besonders wichtig ist es, die Kaninchen zu impfen. Man kann gegen jede Krankheit einzeln impfen. Es gibt aber auch eine Kombination. Hierzu am besten den Tierarzt fragen. Auch wenn ein Kaninchen geimpft ist, kann es erkranken, jedoch verlaufen die Krankheiten oft leichter und die Überlebenschancen sind erheblich höher.
- Schutz for Insekten, z.B. durch Fliegengitter an den Fenstern (bei Innenhaltung) oder durch Gitter bei Außenhaltung
- Grünfutter von Wiesen mit (erkrankten) Wildkaninchen und Feldhasen ist insbesondere in Seuchengebieten und für ungeimpfte Kaninchen gefährlich. Allerdings wächst auch Heu (auch das Abgepackte!) und Gemüse aus dem Supermarkt ggf. mitten im RHD-Gebiet! Und auch Trockenfutter besteht aus Rohstoffen, die mit RHD in Kontakt gekommen sein können. Die Erhitzung tötet den Erreger nicht ab. Empfehlenswert ist es daher, stark regional aus einem unbetroffenen Gebiet zu füttern. Frischfutter immer gründliche abwaschen.
- Erhöhte Vorsicht wenn RHD in der Umgebung auftritt (keine Genstände von befreundeten Kaninchenhaltern leihen, kein Kontakt zu anderen Kaninchenhaltern oder Kaninchen, Vorsicht bei Tierarzt-Terminen!)
- Menschen und andere Tiere können sich nicht infizieren, können allerdings Überträger dieser Krankheiten sein.
Nach Ausbruch der Erkrankung:
Medikamente gegen die Myxomatose und gegen RHD gibt es leider nicht. Allerdings ist es möglich, ein erkranktes Kaninchen mit Hilfe naturheilkundlicher Mittel zu unterstützen, u.a. indem wir das Immunsystem und die Leber stärken, was eine der wichtigsten Maßnahmen bei dieser Erkrankung ist.
- Besonders empfehlenswert für das Immunsystem sind Echinacea, Merrettich und Ingwer sowie eine Therapie mit Heilpilzen.
- Sollten die Atemwege betroffen sein und das Kaninchen Schwierigkeiten beim Atmen haben, sind Inhalationen hilfreich. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Nicht jedes Inhalationsgeräte ist geeignet (Gefahr des Verbrühens). Auf keinen Fall sollte man das Kaninchen direkt vor einen Inhalator setzen. Es gibt verschiedene Vernebler, die recht gut geeignet sind.
- Desweiteren müssen Leber, Niere und Darm aufgebaut und gestärkt werden. Auch hierzu gibt es gute naturheilkundliche Mittel (u.a. Heilpilze)
- Für die naturheilkundliche Behandlung sollte man unbedingt einen Spezialisten hinzuziehen. Manche Mittel müssen vorsichtig eingeschlichen werden, da sie sonst heftige Erstreaktionen hervorrufen können. Hierzu sind spezielle Kenntnisse und Erfahrung erforderlich.
Überlebende Kaninchen sind auch nach ihrer Genesung noch einige Zeit ansteckend sind, da sie die Erreger ausscheiden. Man geht von mehreren Wochen oder Monaten aus, deshalb wird empfohlen, vorsichtshalber acht Wochen keine neuen Kaninchen zu vorhandenen aufzunehmen. In dieser Zeit sollten die Kaninchen alleine oder mit anderen Überlebenden gehalten werden.
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